St.-Jürgen-Kapelle
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Die St.-Jürgen-Kapelle ist zwar der älteste Kirchbau in der Gemeinde, aber vor ihr gab es bereits eine ältere Kapelle gleichen Namens. Die erste St.-Jürgen-Kapelle wurd 1330 vor dem Mühlentor erbaut. Dort stand sie direkt neben dem gleichnamigen St.-Jürgen-Hospital, Lübecks Aussätzigenhaus. In diesem Hospital wurden Menschen aufgenommen die an Lepra erkrankt waren oder die sich auf Reisen mit unbekannten Krankheiten infiziert hatten: Der heilige Georg (nddt: "Jürgen") war Schutzpatron sowohl der Reisenden als auch der Hautkrankheiten.
Als Lübecks Befestigungsanlagen im Zuge des dreißigjährigen Krieges erweitert werden sollten, wurden Hospital und Kapelle abgerissen und weiter außerhalb am heutigen Standort neu aufgebaut. Die St.-Jürgen-Kapelle blieb für zweihundert Jahre Kirche für die Insassen des Aussätzigenhauses und unterstand der Aufsicht der Domgemeinde.
In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hatte das Siechenhaus seine Funktion verloren und wurde abgerissen. Gleichzeitig begannen die Menschen, außerhalb der Stadtmauern des wachsenden Lübecks zu siedeln. Um die St.-Jürgen-Kapelle entstand allmählich eine Gemeinde. Anfangs wurden Bibelstunden gehalten, später etablierte sich ein regelmäßiger Gottesdienst.
Erst 1961 wurde die Gemeinde der St.-Jürgen-Kapelle vom Pfarrbezirk der Domgemeinde zur selbständigen Kirchengemeinde.